Ziele – Dinge, die wir aktiv anstreben

 

Ziele sind Dinge/Zustände/Entwicklungen, die wir aktiv anstreben. In der modernen Managementliteratur gibt es hier natürlich andere Definitionen, wie z.B. dass Ziele mit einem Zeitrahmen versehen sein müssen, dass sie konkret formuliert – also operationalisiert – sein sollen, etc. Dieses Zielverständnis schränkt uns zu sehr ein und es ist ein zu statisches Konstrukt.

Ziele laut Funktionaler Humantheorie
Aus der Funktionalen Humantheorie heraus ist der Begriff Ziel anders in Verwendung, weil man sich hier an die im Gehirn tatsächlich abspielenden Prozesse orientiert. Und das Gehirn kennt auch Ziele, die nicht immer ganz klar beschrieben sein müssen. Die klare Beschreibung kann helfen um stärkere Motivation auszulösen, doch ist sie nicht absolute Voraussetzung. So akzeptiert das Gehirn durchaus auch Ziele in Form einer Richtung, z.B. dass man etwas Neues erleben möchte, ohne gleich noch mitzuformulieren wie dieses Neue genau geartet sein muss oder wie es nicht sein darf. Wenn wir etwas wahrnehmen, dass wir als neu und spannend einschätzen, werden wir es als Chance erkennen – weil wir zuvor nicht schon vieles ausgeschlossen haben.

Welchen Vorteil bringt diese weitere Zieldefinition?
Sie reduziert unsere Wahrnehmung nicht so stark und nur so funktioniert sie im Ziel-Weg-Ziel-Mechanismus, der unser individuelles Zielsystem hervorbringt. Wenn wir ein Ziel haben, z.B. einen Job als Arzt, dann erkennen wir einen Weg, der uns dorthin führt – die Ausbildung. Die Ausbildung wird zu einem Ziel umgewandelt, bleibt aber für das Oberziel Arzt zu werden immer noch der Weg. Um die Ausbildung zu schaffen, müssen wir verschiedene Prüfungen ablegen. Die Prüfungen sind der Weg für die Ausbildung und doch werden die Prüfungen zu eigenen kleinen Zielen. Das Lernen für die Prüfungen ist der Weg die Aufgaben zu schaffen. Das Lernen wird dann, wenn man es richtig ableitet wieder zu einem Ziel. So entwickeln sich für alle möglichen Bereiche unseres Lebens Zielstrukturen, wobei jedes Ziel ein Teil eines Weges ist und jeder Weg als ein Ziel formuliert werden kann. Die bewusste Gestaltung dieser Ziel-Weg-Ziel-Struktur sorgt dafür, dass wir auch viel Motivation spüren. Denn diese bekommen wir nur, wenn wir wissen, für was unser aktuellen Tun gut ist – welchen Zielen wir dadurch näher kommen.

Warum ist es wichtig auch weicher definierte Ziele zu haben?
Weicher formulierte Ziele engen unseren Blickwinkel nicht so stark ein. Wenn wir auf Grund eines zu engen Zielfokus tolle Möglichkeiten, die sich rechts und links des Weges offenbaren, nicht mehr erkennen, dann stehen wir uns selbst im Weg – weil diese übersehen Möglichkeiten oft für höhere oder andere unserer Ziele viel wichtiger wären als den aktuell beschrittenen Weg stur und maximal effizient zu gehen. Gerade die kreativen Kräfte entfalten sich oftmals bei Menschen viel stärker, die sich mehr an grundsätzlichen Entwicklungsrichtungen orientieren, als zu stark definierten Zielen. Diese Menschen werden oft als visionär beschrieben und diese lassen ihre Visionen nicht gern in beengende Ziele pressen.

This entry was posted in Humangravitation. Bookmark the permalink.

Leave a Reply