Nach einem Vortrag zu “Integriertes Lernen lernen” meinte ein Teilnehmer, dass er jetzt – direkt nach dem Vortrag – sehr motiviert sei und sicher zu Hause gleich einiges ausprobieren und lerne werde. Weiter meinte er aber, erkenne sich doch recht gut und weiß, dass es ihm über kurz oder lang wieder schwer fallen werde sich zum Lernen hochzuraffen.
Um die Motivation zu fördern gibt es verschiedene Methoden, die kombiniert wohl am besten wirken.
1. Für was lerne ich das überhaupt?
Was wollen Sie mit Ihrem Studium anfangen? Sie haben keine klaren Vorstellungen? Ja, warum sollte Ihnen das Ihr Gehirn Energie schenken, um die Anstrengungen zu bewältigen? Ihr Verstand gibt Ihnen dann Energie, wenn er der Überzeugung ist, dass der Aufwand für etwas Sinnvolles geschieht. Sie müssen sich also klar machen, was Ihre Ziele sind, warum Sie diese verfolgen und ob Ihr Studium und eventuell sogar die vor Ihnen liegenden Lerninhalte Ihnen dabei helfen Ihre Ziele zu erreichen.
2. Zielplanung und To-Do-Listen
Legen Sie sich für konkrete Aufgaben, Prüfungen, Seminararbeiten eine Liste zu, in der sie alles aufnehmen. Sobald Sie eine Aufgabe erledigt haben, machen Sie ein Häkchen hinter die Aufgabe. Jedes Häkchen bringt Sie näher an Ihren Abschluss, bringt Sie Ihren Zielen näher! Deshalb ist das Häkchen-Machen auch ein richtig gutes Gefühl.
3. Belohnungen
Nehmen Sie sich vor einen gewissen Umfang an Stoff so zu lernen, dass Sie Ihn ohne groß nachzulesen in eigenen Worten (sofern sinnvoll möglich) wiederholen können. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie haben Ihr Ziel erreicht, belohnen Sie sich dafür. Die Belohnung kann eine Lernpause, Sport, eine wenig im Internet surfen, etc. sein. Sobald Sie jedoch ein paarmal diese Disziplin aufgebracht haben und erkennen, wie effizient Sie werden (die richtigen Lerntechniken vorausgesetzt), werden Sie gar nicht mehr so wegen den Belohnungen lernen. Es macht ja schließlich schon Freude, wenn man etwas vollbringt. Das bedarf dann keiner Extra-Belohnung mehr.
4. Den Schweinehund die Schneid abkaufen
Aus eigener Erfahrung kann sich sagen, dass es eigentlich wenig bessere Gefühle gibt, als wenn man es schafft den vielen Stimmen der Ablenkung und Ausreden, die einen von einer notwendigen Lerneinheit abhalten wollen, zu trotzen. Wenn Sie wissen, dass Sie lernen sollten und nachzudenken beginnen, ob Sie jetzt oder später lernen, dann werden Ihnen viele, viele Gründe einfallen, warum später auch noch okay oder sogar besser ist. Sie wissen aber auch, dass es Sie später mindestens genauso wenig interessiert und sind zudem gefrustet, weil Sie gegenüber sich selbst so schwach waren und nachgegeben haben. Wenn Sie lernen sollen und die Stimmen kommen, sagen Sie sich: “Haltet die Fresse!”, setzen Sie sich in einem Ruck zum Tisch, schlagen Sie das Buch auf. Das dauert wenige Sekunden und Sie haben das Wichtigste bereits geschafft. Sie sitzen vor den Unterlagen. Sobald wir angefangen haben zu lernen, geht es leichter. Der Widerstand ist vor dem Beginn am stärksten. Wenn wir das wissen, dann können wir auch lernen ihn zu brechen – und es fühlt sich ebenfalls einfach gut an.